Bist du privat oder beruflich häufig gestresst, fühlst du dich regelmäßig überfordert oder am Limit? Rituale können helfen, dein Stresslevel zu verringern, denn sie geben deinem Alltag Struktur und entspannen Kopf und Körper für einen kurzen, aber wichtigen Moment.

Für deinen Kreativspeicher benötigst du einfach ein Blatt Papier und ein paar Stifte. Dann kannst du deine Ideen und Gedanken einfach aufmalen oder aufschreiben.

Ein Kreativspeicher ist auch für das Finden passender Rituale ein tolles Tool – mehr als ein Blatt Papier und ein paar Stifte braucht’s dafür nicht

Wie Rituale entstehen

Rituale entstehen oft ganz automatisch, zum Beispiel dann, wenn unser Körper und/oder unser Geist für eine Situation schnell einen Gegenpol benötigt. Gönnen wir uns nach einem besonders stressigen Moment eine kleine Pause, trinken vielleicht einen Cappuccino und plaudern mit unserem Kollegen dabei ein wenig, dann fühlen wir uns danach entspannter, haben neue Energie getankt und können motiviert weiterarbeiten. Unser Gehirn merkt sich dieses gute Gefühl. Erleben wir wieder eine stressige Situation, erinnern wir uns an das gute Gefühl, das die Pause bei uns ausgelöst hat. Im Idealfall bauen wir in diesem Moment wieder eine Pause mit Cappuccino und Smalltalk ein und legen damit die Basis für ein Ritual. Klingt ganz einfach, oder?

7 Schritte, um ein Ritual bewusst in deinem Alltag zu etablieren

Rituale lassen sich auch bewusst in den Alltag einbauen. Das kann sehr hilfreich sein, wenn du dich öfter überfordert fühlst oder wenn du dich in einer Stress-Spirale befindest. Mit diesem 7-Punkte-Plan möchte ich dir helfen, Rituale bewusst für dich zu entdecken und in deinen Alltag zu integrieren:

  1. Um Rituale bewusst zu etablieren, nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier und etwas Zeit, um dir zu überlegen, was dir wirklich gut tut. Vielleicht hilft es dir, wenn du dafür deine Augen schließt und dir die Situationen vorstellst, in denen es dir besonders gut geht und du entspannt bist.
  2. Notiere all deine Bilder und Ideen. Wenn du magst, kannst du hier deine Ideen schon nach Zeitaufwand ordnen – das hilft dir später bei der Auswahl. Diese Notizen sind nun dein Kreativspeicher, den du für viel mehr als nur das Etablieren von Ritualen nutzen kannst.
  3. Überlege nun, in welcher wiederkehrenden Situation du gern ein neues Ritual etablieren möchtest. Dabei können dir folgende Fragen helfen:
    • Wo und wann fühle ich mich besonders angespannt?
    • Welche Situationen fordern mich besonders?
    • In welchen Situationen habe ich mir schon häufiger eine Unterbrechung gewünscht?
    • Nach welchen Tätigkeiten fühle ich mich ausgelaugt und schlapp?
  4. Hast du eine Situation gefunden, für die du gern ein Ritual etablieren möchtest? Dann überlege dir jetzt, welche Idee aus deinem Kreativspeicher gut zu dieser Situation passen könnte. Schreibe dir die Situation und die Idee auf.
  5. Schreibe nun dazu, wann die Situation auftritt und wie du dein neues Ritual zeitlich integrieren möchtest. Lege einen Zeitraum fest, in dem du dein neues Ritual testen möchtest und notiere diesen ebenfalls.
  6. Jetzt geht es ans Ausprobieren: Übertrage deine Idee in deinem Alltag in die Situation, wende sie an. Wichtig: Beobachte dich selbst immer wieder und stelle dir folgende Fragen:
    • Was empfinde ich, wenn ich das Ritual anwende?
    • Wie geht es mir, wenn ich das Ritual mehrmals angewendet habe?
  7. Entscheide am Ende des von dir festgelegten Zeitraums (Punkt 5) und anhand deiner Beobachtungen, ob dir dein neues Ritual gut tut oder ob du Anpassungen vornehmen möchtest.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Bevor Rituale zur Gewohnheit werden können, benötigt unser Gehirn eine ganze Reihe von Wiederholungen. Psychologen sprechen hier von circa 60. Lass dich von dieser Zahl aber nicht entmutigen. Denn Selbstbeobachtungen und Reflexionen, aber auch das Kommunizieren mit anderen Menschen darüber können dir dabei helfen, dranzubleiben.

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