Sei freundlich zu den Menschen, hat schon meine Oma immer zu mir gesagt und ich muss sagen, diesem Rat folge ich bis heute. Denn ich weiß, wenn ich freundlich bin, wirkt sich das in den meisten Fällen auch auf mein Gegenüber aus. Eine positive Grundhaltung hilft mir persönlich jeden Tag im Umgang mit anderen Menschen.
Freundlichkeit und Harmonie: Unsere Spiegelneuronen helfen uns dabei
Eine wissenschaftliche Erklärung dafür, dass sich Freundlichkeit meistens auch auf dein Umfeld auswirkt, liegt in der Existenz der so genannten Spiegelneuronen in unserem Gehirn. Denn diese Nervenzellen im prämotorischen Cortex sorgen dafür, dass wir Mimik, Gestik, Körperhaltung, ja sogar Gefühle, die wir bei anderen Menschen wahrnehmen, nachahmen und spiegeln. Wenn uns zum Beispiel jemand anlächelt, dann lächeln wir zurück. Oder wenn wir beobachten, wie sich jemand den Kopf stößt, dann können wir den Schmerz mitempfinden. Das alles passiert in der Regel ganz automatisch, nachdenken müssen wir darüber nicht.
Und es funktioniert natürlich nicht nur, wenn wir auf andere Menschen reagieren sondern auch, wenn andere auf uns reagieren. Lächele dein Gegenüber an und es lächelt zurück (Tipp: einfach mal ausprobieren!)
Übrigens sind Wissenschaftler erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts dabei, die genaue Funktion der Spiegelneuronen zu erforschen. Fest steht aber schon jetzt, dass sie ein ganz entscheidender Faktor im zwischenmenschlichen Zusammenspiel sind.
Eine positive Grundhaltung ist jederzeit erlernbar
Um im Umgang mit anderen dauerhaft als offener und positiver Mensch wahrgenommen zu werden, bedarf es aber noch ein wenig mehr, als „nur“ eines freundlichen Lächelns. Im Coaching sprechen wir von der positiven Haltung oder Grundhaltung, die einigen Menschen in ihrer Kindheit bereits mitgegeben wurde, aber auch jederzeit mit etwas Übung erlernbar ist.
Offener, positiver und freundlicher werden – mit ein paar Kniffen schafft es jede*r
Wie werde ich offener, wie wirke ich positiver? Um diese Frage zu beantworten, ist ein bisschen Hintergrundwissen notwendig:
Die Hauptmerkmale unserer Persönlichkeit entstehen bereits in unserer Kindheit und werden von sehr unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Da sind einerseits die Menschen und Gemeinschaften, die uns begleiten: Eltern, Familie, Geschwister, Erzieher, Lehrer, Freunde, Nachbarn usw. Andererseits spielen Umfeldfaktoren, besondere Ereignisse und genetische Aspekte eine Rolle. (Tipp: Zur Persönlichkeitsentwicklung gibt es eine Reihe spannender Theorien und Studien bekannter Bildungsforscher, Soziologen, Psychologen und Philosophen. Wer hier tiefer einsteigen möchte, sollte sich zum Beispiel mit Habermas und Luhmann beschäftigen.) Das bedeutet: Waren wir schon als Kind von vielen freundlichen und offenen Menschen umgeben, ist die Chance groß, dass wir damals deren Verhaltensweisen nachahmen und uns damit ausprobieren konnten. Wenn wir dann beim Ausprobieren auch noch regelmäßig positives Feedback, Lob und Bestätigung erhielten, dürfen wir davon ausgehen, dass wir auch heute diese Verhaltensweisen im sozialen Miteinander anwenden.
Meistens verläuft die Entwicklung eines Menschen jedoch nicht immer so sanft und glatt. Selbst wenn Menschen in der Kindheit ausschließlich von liebevollen Bezugspersonen umgeben sind, sind es manchmal die Lebensgeschichten dieser Menschen oder plötzliche Ereignisse und Wendungen, die ebenfalls einen Einfluss auf die Persönlichkeit eines Kindes haben können. So kann – durch bestimmte Einflussfaktoren – auch im Laufe der Zeit aus einem offenen und positiven Kind noch ein zurückhaltender und verschlossener Jugendlicher werden. Soviel zu den Hintergründen.
Wenn du offener und positiver werden möchtest, hilft es, sich selbst zu reflektieren und zu beobachten. Einen kleinen systematischen Übungsplan habe ich dir hier zusammengestellt.
Übungsplan „Wie werde ich offener, wie wirke ich positiver?“